Rezension – Flipchart: Das Praxisbuch für Einsteiger

Rezension – Flipchart: Das Praxisbuch für Einsteiger

Als Flipchart-Trainerin freue ich mich natürlich besonders, vom mitp Verlag für das Buch „Flipchart: Das Praxisbuch für Einsteiger“ für eine Rezension angefragt worden zu sein.

 

Eckdaten, Äußeres Erscheinungsbild und Stil

Das Buch ist von Heike Haas. Es umfasst 240 Seiten und ist im Juli 2018 im mitp Verlag erschienen. Das Cover ist illustriert mit Text und kleinen einfachen Symbolen, wie man sie typischerweise für Flipchartgestaltung verwendet. Das Buch selbst ist im wieder erkennbaren Stil der Kreativ Fachbuch Reihe des mitp Verlag gestaltet. Die Bilder im Buch sind digital gezeichnet und digital coloriert.

 

Inhalt
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Heike Haas geht zu Beginn kurz auf die Vorzüge des Flipcharts ein. Danach folgt ein kurzes Kapitel über die für Flipchartgestaltung üblicherweise verwendeten Materialien wie Papier, Stifte, Kreiden.

Daran schließt ein Kapitel zum Thema „Schrift“ an. In diesem Abschnitt sind viele Tipps enthalten, um am Flipchart lesbar schreiben zu können. Außerdem gibt es Beispiele für verschiedene Schrifttypen, um Abwechslung aufs Flipchart zu bringen.

Das Farbkapitel enthält Tipps, wie Farbe eingesetzt, aufgetragen und dem Flipchart dadurch Struktur verliehen werden kann. Welche Wirkung welche Farbe hat und wie diese gezielt verwendet werden könnten, wird nicht thematisiert.

Für das Zeichnen von Männchen, Händen und anderen Symbolen gibt es viele Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wenn auch nicht für jedes der dort präsentierten Symbole. Außerdem gibt es ein Kapitel zum Aufbau eines Flipchartbildes und wie man dieses am Besten strukturiert.

Danach folgt ein Kapitel, das sich dem Brainstorming und dem Entwickeln von thematisch passenden Bildideen widmet. Heike Haas gibt dem Leser dafür die Zwiebel-Methode an die Hand, die in vier Schritten zur Abstraktion führt. Daran knüpft die Einheit „Bildercodes knacken“ an. Hier geht es um die Bedeutung und die Konnotationen von Bildern.

Vorlagen für die klassischen Großen Bilder findet man im drauffolgenden Kapitel. Es enthält Gestaltungsbeispiele für das Herzlich Willkommen Flipchart, die Agenda, fürs Brainstorming und einige weitere Themen.

Heike Haas schildert in “ Visualisieren unter Zeitdruck“, was hier wichtig ist, aber auch was unter Zeitdruck alles passieren kann und bietet hier ihre persönlichen Lösungen an.

Abschließend widmet sich Heike Haas dem Thema „Humor“. Sie erklärt in diesem Schlusskapitel, wie man diesen und damit auch Emotionen aufs Flipchart bringen kann.

 

Schlüssigkeit und Verständlichkeit

„Flipchart: Das Praxisbuch für Einsteiger“ ist so gestaltet, das eins auf dem anderen aufbaut. Beginnend beim Material über Schrift hin zu Symbolen und großen Bildern. Es gibt jeweils unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. SIe reichen von einfachen bis hin zu etwas komplexeren Bildern. Der Text ist verständlich geschrieben und die Inhalte sind gut nachvollziehbar. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind einfach aufgebaut und selbsterklärend.

 

Persönlicher Gesamteindruck
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Ich fange mal mit der Rückseite an. Denn auf dieser steht der für mich wohl wichtigste Satz des Buches. „Jeder kann zeichnen und mit einfachen Mitteln einprägsame Flipchart-Poster erstellen.“ Dem kann ich einfach nur zustimmen.

Das Cover hat für mich einen hohen Wiedererkennungswert. Es wirkt auf den ersten Blick frisch und ein wenig verspielt. Manch einem könnte es deswegen vielleicht etwas zu wenig nach Business aussehen. Das Flipchart ist nun mal ein Business-Tool. Das ist aber – wie ich finde – Geschmackssache. Und es kommt bei einem Buch ja schließlich auf den Inhalt an.

 

Zum Inhalt

Im Kapitel über Schrift ist meiner Meinung nach alles Notwendige enthalten, um als Anfänger am Flipchart lesbar schreiben zu können. Gut gefällt mir daran, dass es auf vielfältige Aspekte zum Thema Schriftbild eingeht.

Zum Thema Farbauftrag sind viele nützliche Tipps enthalten. Dass die einzelnen Wirkungen von Farbe im Detail nicht Thema sind, ist meiner Meinung nach in einem Grundlagenbuch nicht unbedingt notwendig. Das ist ein eigenes Buch wert.Flipchart: Das Praxisbuch für Einsteiger, Flipchartgestaltung, Flipchartbuch, Flipchartmaterial, Flipchart gestalten

In diesem Kapitel zeigt sich aber deutlich, dass die Autorin digital gezeichnet und digital coloriert hat. In einem Buch sieht das natürlich sehr gut aus. Es wirkt dadurch clean, aufgeräumt und wie aus einem Guss. Das Flipchart ist aber ein rein analoges Medium (mal abgesehen vom Fotoprotokoll). Deswegen hätte ich mir an dieser Stelle analoges Bildmaterial gewünscht.

Warum? Wer Flipcharts gestaltet, weiß, dass der digitale Farbauftrag am PC oder Tablet ein völlig anderer ist als der analoge Farbauftrag auf dem Flipchartblatt. Auch wenn der digitale Farbstrich ähnlich dem des Markers ist, so sieht Marker auf Papier anders aus. Vor allem, wenn transparente Farbschichten übereinander gelegt werden oder wenn man versucht, etwas zu korrigieren. Auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Materialien (Marker, Kreide, Wachs) werden ohne Beispiele nicht so richtig erkennbar. Jedes Material hat nicht nur ein anderes Erscheinungsbild. Es wirkt auch anders auf den Betrachter. Und mit jedem Material trifft man auch eine andere Aussage. Der Flipchartmarker hat eine klare Kontur. Wachs wirkt eher wolkig. Und Pastellkreide erzeugt eine weiche Fläche. Siehe dazu mein Bild.

 

Symbole und Co.

Mir persönlich gefällt der reduzierte Stil von Heike Haas sehr gut. Dadurch wird deutlich, dass mit wenigen Strichen viel Effekt erzielt werden kann. Sehr charmant finde ich auch das Haas’sche Männchen. Gut nachzuzeichnen sind auch die enthaltenen Symbole und Figuren. Dass viele Flipchart-Neulinge eine schrittweise Anleitung für das Zeichnen eines Symbols brauchen, weiß ich aus eigener Workshop-Erfahrung. Sinnvoll finde ich, dass es trotzdem nicht für jedes Symbol eine Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt. Der Leser schafft das schon.

Dieses Kapitel wird passend durch den Abschnitt „Aufbau und Struktur“ ergänzt. Wie man ein Flipchartblatt sinnvoll aufbauen und strukturieren kann, erklärt Heike Haas leicht nachvollziehbar an einem Beispiel.

Gut gefällt mir, dass auch auf das Finden von Bildideen eingegangen wird. Die von Heike Haas vorgestellte Zwiebel-Methode lädt den Leser dazu ein, sich in mehreren Schritten ein paar Gedanken über die eigene Präsentation zu machen. Für mich ein grundlegender Aspekt vor der Gestaltung eines Flipcharts.

Das vorangegangene Kapitel wird durch das Kapitel „Bildercodes knacken“ ergänzt. Es leitet zu einer Vertiefung der Vorüberlegungen an. Gleichzeitig wird erklärt, welche Bedeutung Bilder haben können oder auch welche Konnotationen ihnen eigen sind. Das ist wichtig zu wissen, um auch das auszudrücken, was man ausdrücken möchte – gleich ob Emotion oder Inhalt.

 

Jede Menge Inspiration

Zur Inspiration hält die Autorin noch einige der klassischen Großen Bilder als Vorlagen parat. Diese sind jedoch alles andere als klassisch gestaltet. Abwechslungsreich und vielfältig werden alte Themen neu präsentiert. Wer Ideen sucht, um ein einprägsames Bild aus dem Thema heraus zu gestalten, wird sie hier finden. Beim Nachzeichnen sollte der Leser jedoch auf eine Kleinigkeit achten. Bei manchen der Poster-Vorlagen ist das Motiv bis oberhalb der Löcher für die Aufhängung gezeichnet. Das würde dazu führen, dass später ein Teil des Motivs von der Klappe oben am Flipchart verdeckt ist. Das als kleiner Hinweis am Rande.

Analog gezeichnetes Beispielmaterial hätte ich auch in diesem Kapitel gerne gesehen. Denn eine Linie sieht anders aus, wenn man schnell schreibt, wenn ein Stift ausgefranst ist oder immer leerer wird. Auch der großflächige Farbauftrag wirkt analog anders als digital.

Die Einheit „Visualisieren unter Zeitdruck“ ergänzt noch mal das, was schon bei der Zwiebel-Methode deutlich wurde. Vorbereitung ist wichtig. Charmant sind auch ihre persönlichen Lösungen nebst Bildern für die typischen Situationen, die Zeitdruck mit sich bringt.

Abgeschlossen und abgerundet wird das Buch mit einem Kapitel über Humor. Das finde ich super. Denn Flipchartgestaltung hat nicht nur etwas mit Informationen zu tun, sondern auch mit Emotionen. Und das bringt Heike Haas mit anschaulichen Bildbeispielen humorvoll auf den Punkt.

 

Für wen ist „Flipchart: Das Praxisbuch für Einsteiger“ geeignet?

Wie der Titel „Flipchart: Das Praxisbuch für Einsteiger“ bereits sagt, ist es ein Praxisbuch für Flipchart-Einsteiger, die sich erstmalig mit dem Thema auseinandersetzen und mit einfachen Mitteln ein Flipchartbild gut gestalten wollen. Heike Haas hat viele gestalterische Tipps und Kniffe für Flipchart-Einsteiger parat. In diesem Buch erhalten Anfänger viele praktische sowie schnell und einfach umzusetzende Tipps. So wie man sie auch von einem Grundlagen Workshop erwarten würde. Insgesamt findet man in diesem Buch reichlich Inspiration und viele kreative Impulse. Mit diesem Buch kann man einsteigen und loslegen.

Zur Verlagsseite und „Flipchart: Das Praxisbuch für Einsteiger“ geht’s hier entlang. Klick!

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